Narzissmus

Vom Narzissmus zum „wahren Selbst“

2-tägige Fortbildung für Helfende, Heilende und Erziehende aus den therapeutischen, psychosozialen und pädagogischen Berufen

„Leben ist Werden, getragen vom Sein.“

In Anlehnung an Ovids Erzählung von Narziss und der Nymphe Echo und von Freuds Interpretation verbinden die meisten den Narzissmus mit einer Vorstellung von „Selbstverliebtheit“.
Tatsächlich geht es in der narzisstischen Struktur um eine tiefe Selbstwertproblematik. Es geht um eine Identifizierung mit dem falschen Selbst, und die Aufrecherhaltung des äußeren Scheins und des Selbstbildes. Die Fühlung mit dem Sein, das Gespür für die wirklichen inneren Vorgänge ist verloren. Die narzisstische Persönlichkeit leidet unter der vergeblichen Anstrengung den Wert des falschen Selbst, des Images, durch die Welt bestätigt zu bekommen. „Hoffnungslosigkeit ist der Versuch zu sein, der du nicht bist“, sagt der Psychoanalytiker Lawrence LeShan.

Narzisstische Anteile ziehen sich auch durch unser aller Leben und Alltag, und sind Bestandteil unserer Ich- und Persönlichkeitsentwicklung. Wir erleben sie als Anspruch oder Leistungsdruck an uns selbst, als den Wunsch von anderen gesehen, gespiegelt und bestätigt zu werden. Wir kennen Momente von Kränkung, Verletzung, Neid und Zorn, in denen sich unser „normaler Narzissmus“ häufig äußert.

Zur schwereren seelischen Not wird es im narzisstischen Persönlichkeitsstil, zur Pathologie in der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Im ICD-10 taucht diese als Klassifikation nur sehr verkürzt im Anhang auf, und verbirgt sich teilweise in der „dissozialen Persönlichkeitsstruktur“ oder kommt in seinen Spaltungstendenzen in die Nähe der Borderlinestörung.

Das Seminar stellt den Narzissmus in seinen Ausprägungen dar, auch als Erscheinung in unserem alltäglichen Leben und in unserer „erfolgreich angepassten“ Persönlichkeitsstruktur. Wir gehen der Frage nach dem „falschen“ und „wahren“ Selbst nach, und erkunden was das eigene Selbst nährt und heilt und stärkt.
Neben den Quellen aus Ich- und Entwicklungspsychologie und der Objektbeziehungstheorie fließt für den Aspekt der „Heilung“ die humanistische und transpersonale Sicht ein.

Aus professioneller Sicht sollen die Teilnehmenden für die narzisstischen Aktivitäten und Hintergründe ihrer Klientel sensibilisiert werden. Größere Klarheit in Diagnose, Verständnis und therapeutischer und pädagogischer Intervention kann erworben werden. Sie lernen narzisstische Tendenzen und Manipulationen zu erkennen und zu diagnostizieren. Das Wissen um die Struktur, Beschaffenheit und Dynamiken des Ich nehmen zu.
Die Art, wie das Über-Ich die narzisstischen Betätigung unterstützt wird erkennbar.

Übungen zur Selbsterfahrung und Selbsterkundung (Inquiry) laden die Forschung nach „Selbst“ und Selbstwert ein. Die Entwicklung des feinen, inneren Gespürs für das was sich richtig und stimmig im Inneren anfühlt befreit von der Dringlichkeit einer Bestätigung von außen.

Die Fortbildung richtet sich an Helfende, Heilende und Erziehende aus den therapeutischen, psychosozialen und pädagogischen Berufen, aber auch an Führungskräfte und psychologisch Interessierte.

Dieser Kurs wird zur Zeit nicht als offenes Seminar angeboten. Für Einrichtungen oder Teams biete ich diese Fortbildung gerne als Workshop in Ihrem Hause, auf Wunsch auch in unseren Praxisräumen, an. Bitte rufen Sie mich dazu an.

Zeit:
Samstag, 10.00 – 18.00 h
Sonntag, 10.00 – 17.00 h

Ort:
Zentrum für potentialorientierte Psychotherapie
Krabbenburg 3
40723 Hilden

Preis:
290,- EUR p. P.

Weitere inhaltliche Ausführungen und Informationen sende ich Ihnen auf Anfrage gerne zu.
Tel.: 02103 – 39 77 35